Ich sehe ja viel an Kunst,an Gemälden und auch an Zeichnungen. Dabei ist es fast immer so,dass die Zeichner ihr gesamtes Format "vollzeichnen" - kein freier Raum, keine Abstraktionsfläche, keine Fokusierung auf das Wesentliche usw. - alles durch und durch gezeichnet, bis hin zur völligen Illusion ob es nun ein schwarz-weiß Foto ist oder nicht. Von Anfang an und frag' mich jetzt bitte keiner nach dem Warum, habe ich meine Zeichnungen nie so angelegt,dass sie einem Foto gleichen - es war immer offensichtlich,dass es Graphitstift war,auch wenn Einzelteile sehr naturgetreu,fotorealistisch waren. Die Spannung die innerhalb des Formates erzeugt wird ist für mich immer wieder eine Herausforderung: ein Zu viel ist schnell ein Griff in die Keramik, sprich die Zeichnung ist nur noch für eines gut: ab in die Ablage "P". Dieser Vorgang erinnert mich an meine informelle Zeit, in der ich agierte und auf das was sichtbar wurde reagierte: reagierte ich sozusagen über,war der "point of no return" erreicht, war das gesamte Bild verloren. Eine Gradwanderung oder wie es der von mir sehr geschätzte H.R.Sonderborg einmal ausdrückte: " es geht immer um Leben oder Tod wenn ich so ein Bild male". Trifft es ziemlich :-)
Also,well,na dann: folgendes Porträt (Mandy) auf dem guten,schönem,getöntem Karton - ach übrigens: es hat sich geklärt; mein "Problem" mit dem Papier war eine Charge die am unteren Bereich des Qualtätslevels sich befand - laut dem Papierhersteller läge die weniger vorhandene Struktur des Kartons am Sieb und es ließe sich leider nicht vermeiden. Ein Dankeschön an Hahnemühle für das Prüfen und ihrem großzügigen Entgegenkommen :-)
Im zweiten Bild ist eine Zeichnung aus meinen "Anfängen" zu sehen. Leider ist das Papier sehr sehr vergilbt aber die Zeichnung hat auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel.
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23 Uhr 19; Graphit auf getöntem Karton; 29,7 x 21 cm; 24-06-2016 |
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Humanität Nr 8; Graphit auf Papier; 30 x 21 cm; 3/82 |